Freitag, 30. November 2007

Soirée Open Bar


Alle 2 bis 3 Wochen organisiert das Bureau des Élèves (BDE) der EM Lyon eine "Open Bar" All-you-can drink-Party. Das Motto dieses Mal: TECKTONIK. Dies ist der neueste Techno-Tanzstil der Jugendlichen in den Metropolen Paris und Lyon; im Klartext sind das also hektische Bewegungen mit den Armen! Man kann die Jugendlichen aber auch außerhalb der Clubs an großen Plätzen der Stadt, ausgestattet mit einem Ghettoblaster, tanzen sehen. Zum Styling gehört natürlich eine Röhrenjeans, eine hochgestellte Frisur à la Tokyo Hotel und der Stern als Symbol. Aber seht am besten selbst... hier das "offizielle" Partyvideo!

Samstag, 24. November 2007

Un concert avec Lang Lang

Gestern abend hatten wir die einmalige Gelegenheit, den 25jährigen chinesischen "Superstar"-Pianisten Lang Lang zusammen mit dem Orchestre National de Lyon live zu erleben. Und das Beste: Ganz umsonst!


Johanna, Sarah, Christian und ich haben uns also schon ganz früh auf den Weg gemacht um uns einen guten Platz zu sichern. Beim Auditorium angekommen, fühlten wir uns fast etwas verloren unter den ganzen asiatischen Studenten. Diese konnten auch gar nicht glauben, dass gerade wir Deutschen auch zu solch einem Konzert gehen und dass Lang Lang auch bei uns total bekannt ist. 45 Minuten mussten wir warten bis wir eingelassen wurden - und es hat sich gelohnt. Wir hatte uns die allerbesten Plätze ergattert: in der 5. Reihe, nur 20 Meter von Lang Lang entfernt! Ich konnte ihm direkt in die Tasten schauen... (aber auch hören, wie er immer wieder mit seinem Fuß den Takt mitgestampft hat!) Total versunken in seine Musik hat er auf dem Steinway gespielt. Es schien mir fast unmöglich, dass man bei dieser Geschwindigkeit überhaupt die richtigen Tasten treffen konnte.


Die Chinesinnen haben schon fast verzweifelt versucht, Lang Lang während des Konzerts (ein Stück von Tchaikowski) zu fotografieren oder zu filmen. Das war jedoch strengstens verboten. Aber da wussten wir ja auch noch nicht, dass man ihn später noch hautnah treffen konnte. Sarah und ich haben natürlich auch noch ein Autogramm und ein Bild mit ihm bekommen. Und wir haben sogar noch ein wenig mit ihm geplaudert... :-)


Donnerstag, 22. November 2007

Gala EM Lyon 2007

Letzte Woche sprach die ganze EM Lyon nur noch von einem:
Le Gala 2007.
Wir Austauschstudenten mussten uns jedoch zuerst bei den Franzosen informieren... denn wie so oft bekommt man über die Events hier absolut keine Infos (wie Preis, Ort und was es überhaupt ist) - nur eine Email, dass man ganz, ganz schnell sein Ticket kaufen muss. Aber hier war die Überlegung groß, denn es gab verschiedene Kategorien mit Preisen zwischen 18 und 55 € (Dinner, Cocktail und Party). Die größte Sorge der Frauen natürlich: Was ziehe ich an??

Letzten Endes hatten wir es aber doch alle geschafft - die Frauen im kleinen Schwarzen und die Männer im schicken Anzug - und sind dann um 22 Uhr los zur Party. Mit Bussen sind wir direkt vor der Schule Richtung Beaujolais (Villefranche) losgefahren. Sicherlich kein Zufall, denn vergangene Woche wurde hier im Gebiet Rhônes-Alpes die Ankunft des Beaujolais Nouveau gefeiert. 45 Minuten waren wir mit dem Bus unterwegs bis wir an der Partylocation (im Stil eines typisch französischen Châteaus) ankamen. Hier war schon richtig was los, da das Dinner bereits um 20 Uhr angefangen hatte (und dort der Wein anscheinend umsonst war!!). Die Franzosen liesen sich aber natürlich auch nicht lumpen, und der ein oder andere hatte am nächsten Morgen sicherlich 100 € weniger im Geldbeutel - schließlich konnte man den Champagner gleich flaschenweise kaufen. Mit dem letzten Bus um 4:45 Uhr sind wie also wieder zurück Richtung Lyon gefahren... mit durchtanzten Schuhen und froh, endlich ins Bett fallen zu können!!

Dienstag, 20. November 2007

La fête belge

Im Galion wurde mal wieder gefeiert... Charlot, Michiel, Benoit, Karel und Jeroen aus Belgien haben zur belgischen Party eingeladen!









Links: Christian und ich

Mitte: Valentina, Charlot, Alina

Unten: Angela, Benoit und ich

Montag, 19. November 2007

Uni Mannheim & EM Lyon


Letzte Woche waren wir ganz schön stolz auf unsere Uni Mannheim! Auf dem International Fair, auf dem sich die Studenten der EM Lyon über die Studienmöglichkeiten im Ausland informieren konnten, hatten Sarah und ich unseren Uni Mannheim-Stand. Wir waren perfekt vorbereitet mit Flyer, Postkarten, Poster "Studieren im Schloss", Namenschildchen mit Uni Mannheim-Logo und einer PowerPoint-Präsentation mit den wunderschönsten Bildern des Schlosses. Unser schlagkräftigstes Argument: natürlich die Rankings, wobei wir ganz stolz unsere Uni als die beste in ganz Deutschland präsentiert haben... ;-) Dazu noch die tollen Bilder vom Schloss - ja, wer würde da nicht gerne in Mannheim studieren wollen!? Über zwei Stunden wurden wir dann von den Franzosen mit Fragen gelöchert, ob es denn schwer sein soll, ob man deutsch sprechen muss,....


Ganz so viel los war am Stand unserer belgischen Kollegen (und auch Galion-Mitbewohner) leider nicht. Nur 2 Leute hatten sich an ihrem Stand informiert... obwohl sie doch so einen schönen Stand hatten.

Sonntag, 18. November 2007

Ab nach Vienne...

....oder: Wie schnell kann ich rennen, um Bus/Zug/Tanzen nicht zu verpassen. Aber mehr dazu später!

Auch wenn die Uni inzwischen schon etwas stressig geworden ist, haben wir uns letzten Montag dennoch Zeitfür einen kleinen Ausflug genommen. Nur 30 Minuten südlich mit dem Zug vom Bahnhof Perrache Lyon liegt Vienne, ein gallorömisches Städtchenan der Rhône, das als "Ville d'art et d'histoire" des Kultusminsteriums ausgezeichnet wurde. Sarah, Klara, Christian und ich waren einer Meinung: Vienne ist definitiv einen Ausflug wert!

Los ging es morgens um 8:45 Uhr. Kaum hatten wir das Galion verlassen, musste ich feststellen, dass ich natürlich meine Carte 12-25 im Zimmer liegen gelassen habe. Tja, und dann musste ich schon das erste Mal an diesem Tag rennen... Den Bus haben wir dann auch problemlos noch erreicht. Aber in unsere Zeitplanung hatten wir natürlich den morgendlichen Großstadtverkehr Lyons nicht berücksichtigt - und da mussten wir dann schon das zweite Mal an diesem Tag zum Zug rennen. Leider zu spät! Aber mit Croissant und Chocolat chaud ist das dann das Warten doch nicht ganz so schlimm.


In Vienne angekommen war dann alles ganz einfach: Wir mussten vom Tourismusbüro aus einfach den Pfeilen folgen, die auf der Straße aufgezeichnet waren... Wenn es doch nur nicht so kalt gewesen wäre!









Und auch die Heimfahrt war knapp geplant. Immer Montags habe ich um 17:30 Uhr Jazzdance. Und da es hier nun mal nicht so locker zugeht beim Unisport wie in Deutschland, darf man hier auf keinen Fall zu spät kommen, geschweige denn zu spät kommen. Punkt 17:24 Uhr sind wir also mit dem Bus in Ecully an der École Centrale wieder angekommen. Dann: Ganz schnell zum Galion rennen, ganz schnell umziehen, ganz schnell zur Turnhalle rennen... und total kaputt im Tanzsaal ankommen! Oh, wie ich die 2 Stunden danach überhaupt überstanden habe, ist mir jetzt noch ein Rätsel!!

Freitag, 16. November 2007

2 Soirées à Lyon

...einmal absolut französisch und einmal absolut international! Ein Abend zusammen mit einer französischen Familie und ein Abend zusammen mit anderen Studenten der ganzen Welt.


Von dem Verein Lyon International, der ausländischen Studenten die französische Kultur und Joie de vivre näherbringen möchte, habe ich die Einladung zum Abendessen bei einer französischen Familie erhalten. Zusammen mit Johnny, einem Austauschstudenten aus Schweden, habe ich also vor der EM Lyon gewartet, dass uns der am Telefon doch so nette Monsieur Ginet abholt. Allerdings blickte ich dem Abend etwas skeptisch entgegen: Johnny und ich sind nicht gerade die dicksten Freunde... Wie wird sich dieser Schwede nun schlagen und wie wird sich die oft so distanzierte schwedische Art mit der herzlichen Art der Franzosen vertragen?
Mit einem alten, kleinen Citroën sind wir also zu dritt nach Dardilly (westlich von Ecully) gefahren und sind in einem richtig hübschen, französischen Landhaus angekommen (schade dass es nicht Sommer war, denn einen Pool gab es auch...). Von der Frau des Hauses wurden wir ganz herzlich empfangen und bekamen erstmal eine Tour durch das Haus. Die alten Möbel, die mit allem möglichem Zeugs vollgestopft waren, passten perfekt zu dem gemütlichen Haus mit den Steinwänden und dem offenen Kamin. Als dann noch ein befreundetes Ehepaar von Dominique und Martine dazugestoßen ist, Michel und Dominique, waren wir komplett. Zuerst gab es vor dem Kaminfeuer einen Aperitif und Snacks und wir wurden über alles mögliche ausgefragt. Und wer hätte es geglaubt: Johnny, der Schwede, war wie verwandelt - ja fast schon wie ein Engelchen... :-) Zwei Stunden gab es dann endlich Abendessen. Zuerst Salat, dann Charcuterie und Pommes de Terre (eine Spezialität aus Lyon - naja, nicht ganz der Geschmack eines Vegetariers...), danach Käse und Trauben und zum Dessert eine noch warme Tarte Tatin (gestürzter Apfelkuchen) mit Vanilleeis und um Mitternacht noch eine Tasse Kaffee .........mhmmm!



Total international ging es dann nur einen Tag später weiter. Denn es hieß: Erasmus-Party. Wie schon so oft ging die Party erstmals hier im Wohnheim Le Galion in der berühmt-berüchtigten Partykitchen los. Ganz kurzfristig wird dann immer entschieden, dass man doch schon den Bus Richtung Lyon in 5 Minuten nimmt und um die 20 Leute stürmen dann auf Stöckelschuhen und/oder mit einem Bier in der Hand gemeinsam zur Bushaltestelle... :-)




Allerdings sind wir an diesem Abend nicht nur 1x gerannt... Nach der Party wollten wir mit dem Nachtbus "Pleine Lune" wieder zurück nach Ecully fahren. Aber anstatt den Bus nur ein paar Meter von dem Club zu nehmen ("Mhm, vielleicht kommt der Bus ja gar nicht..." und "Wir wissen doch nicht genau, wo denn die Haltestelle ist!"), sind wir lieber zuerst mit einem anderen Navette Richtung Hôtel de Ville, wo wir ganz sicher waren, dass der Nachtbus dort abfährt. Allerdings hatten wir nicht damit gerechnet, dass das Navette uns gar nicht am Hôtel de Ville rauslässt... und somit hieß es also: einmal quer durch die Stadt rennen, ca. 20 Personen hintereinander, denn der Bus fährt in 3 Minuten. Kurz nach 3:00 Uhr waren wir dann total geschafft an der Haltestelle - und kein Bus weit und breit in Sicht. Dann eben doch ein Taxi.... und wie kann es anders sein: Kurz vor Ecully haben wir dann den Nachtbus eingeholt und sind direkt mit dem Taxi hinter dem Bus hergefahren!!

Mittwoch, 7. November 2007

États-Unis

Sonntag waren wir doch tatsächlich in États-Unis, zu deutsch: Vereinigte Staaten. Ja, nur leider mussten wir uns dazu nicht in den Flieger setzen und 6 Stunden über den Atlantik fliegen... nein, in Lyon reichen schon ein paar Minuten mit der Tram aus um in États-Unis anzukommen. États-Unis ist ein Stadtteil von Lyon im 8. Arrondissement, das wohl seinen Namen daher hat, da es hier ziemlich viele Ausländer gibt. Wir sind aber aus einem ganz bestimmten Grund in dieses Quartier gefahren (das ich alleine und bei Nacht sicher nicht betreten möchte): In dem von Tony Garnier errichteten Viertel soll man 25 riesige Wandbemalungen (murs peints) finden. Immer wieder habe ich in vorherigen Posts die vielen Wandgemälde Lyons erwähnt. Aber warum gibt es diese überhaupt? In États-Unis wird einem das ganz klar: Besonders in sozial schwächeren Vierteln sollen die riesigen Wandgemälde verhinden, dass die Mauern das Ziel von Graffiti-Sprayern werden.

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Tony Garnier (1869-1948) ist echter Lyonnais und viele der Gebäude hier in Lyon wurden von ihm entwickelt. Aufgrund seiner Herkunft - er stammte aus dem Viertel der Canuts (Weber der Seidenindustrie) La Croix-Rousse - beschäftigte er sich viel mit den Problemen von Sozialunterkünften. So auch in dem Quartier États-Unis, wo sich das Musée Urbain Tony Garnier befindet. Und was schon vieles über dieses Viertel aussagt: Die Türen des Museums sind geschlossen und die nette Dame am Empfang muss für jeden einzelnen zunächst die Tür aufschliessen...



Sonntag, 4. November 2007

In der Schweiz - Genève

Da wir wegen des Feiertags Toussaint (Allerheiligen) den Brückentag freibekommen haben, haben Sarah und ich uns in den Zug Richtung Schweiz gesetzt: an den Lac Léman, oder besser als Genfer See bekannt. Bevor also die Rhône durch Lyon (daher auch der Names des Departements Rhône-Alpes, mit Lyon als Hauptstadt) und dann in das Mittelmeer fließt, durchquert sie zunächsteinmal den Genfer See. Außer den schweizerischen Städten Genève und Lausanne liegt auch noch ein bekanntes, französisches Städtchen am Genfer See: Evian.

In nur 2 Stunden ist man von Lyon aus mit dem Zug in Genève, der zweitgrößten Stadt der Schweiz (nach Zürich). Zuerst statteten wir uns also mit Stadtplänen etc. (ich habe natürlich auch gleich Infos über die Mont Blanc Skigebiete mitgenommen...) im Genfer Tourismusbüro aus, bevor wir uns dann auf den Weg Richtung See machten, zum Quai du Mont Blanc. Dort sieht man dann auch sofort das Wahrzeichen Genfs: Jet d'eau, ein Wasserstrahl, der ca. 140m in die Höhe schießt. Und man kann es kaum glauben: Die Schweizer baden doch tatsächlich noch im November in dem (vermutlich) eiskalten See...







Quai du Mont Blanc
















Weiter ging es Richtung Innenstadt, wo wir zunächst vor den tausenden Juwelieren und Luxusgeschäften standen und gebannt die Uhren, Handtaschen und Schuhe im Schaufenster betrachteten. Kein Wunder, denn Genf ist "Capitale mondiale de l'horlogerie" (Welthauptstadt der Uhrenindustrie). Als wir uns dann wieder von den vielen glitzernden Geschäften losreißen konnten - schließlich überstieg das bei Weitem unser Budget -, ging es weiter zur Vieille-Ville, der Altstadt. Von dem Turm der Kathedrale Saint-Pierre hatten wir eine wunderschöne Aussicht über Genève und den Lac Léman. Auf dem Weg zum Hôtel de Ville (Rathaus) wurden uns dann - wie schon öfters an diesem Tag - bewußt: wir sind in der Schweiz! Massenhaft Flaggen säumten den Weg, klar zu erkennen wie stolz die Schweizer doch auf ihr Land sind. Von dort aus sind wir, vorbei am Geburtshaus von Jean-Jacques Rousseau, zum Place Neuve, wo sich auch gleich daneben der Parc des Bastions mit seinem Reformationsdenkmal befindet. So sind wir also bei Sonnenschein und keiner Wolke am Himmel durch das herbstliche Genf spaziert - bis wir uns dann endlich am Place du Bourg-de-Four einen Latte Macchiato gegönnt haben. Ja, denn Latte Macchiato gehört zu den Dingen, die es in Frankreich eben nun mal nicht gibt!













La cathédrale Saint-Pierre








L'Hôtel de Ville











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Genf ist auch Standort von rund 200 internationalen Organisationen, z.B. der UNO. Doch anstatt uns den Palast der Vereinten Nationen anzusehen, haben wir uns entschlossen, doch lieber den Tag mit einem leckeren Latte Macchiato und einem Bummel entlang des Genfer Sees und anschließend, vorbei an den Luxushotels, durch die Innenstadt zu beenden... :-)