Mittwoch, 7. November 2007

États-Unis

Sonntag waren wir doch tatsächlich in États-Unis, zu deutsch: Vereinigte Staaten. Ja, nur leider mussten wir uns dazu nicht in den Flieger setzen und 6 Stunden über den Atlantik fliegen... nein, in Lyon reichen schon ein paar Minuten mit der Tram aus um in États-Unis anzukommen. États-Unis ist ein Stadtteil von Lyon im 8. Arrondissement, das wohl seinen Namen daher hat, da es hier ziemlich viele Ausländer gibt. Wir sind aber aus einem ganz bestimmten Grund in dieses Quartier gefahren (das ich alleine und bei Nacht sicher nicht betreten möchte): In dem von Tony Garnier errichteten Viertel soll man 25 riesige Wandbemalungen (murs peints) finden. Immer wieder habe ich in vorherigen Posts die vielen Wandgemälde Lyons erwähnt. Aber warum gibt es diese überhaupt? In États-Unis wird einem das ganz klar: Besonders in sozial schwächeren Vierteln sollen die riesigen Wandgemälde verhinden, dass die Mauern das Ziel von Graffiti-Sprayern werden.

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Tony Garnier (1869-1948) ist echter Lyonnais und viele der Gebäude hier in Lyon wurden von ihm entwickelt. Aufgrund seiner Herkunft - er stammte aus dem Viertel der Canuts (Weber der Seidenindustrie) La Croix-Rousse - beschäftigte er sich viel mit den Problemen von Sozialunterkünften. So auch in dem Quartier États-Unis, wo sich das Musée Urbain Tony Garnier befindet. Und was schon vieles über dieses Viertel aussagt: Die Türen des Museums sind geschlossen und die nette Dame am Empfang muss für jeden einzelnen zunächst die Tür aufschliessen...



1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hi Evy,

also ich lese deine Berichte regelmäßig,... aber nachdem die Silke mir letzte Woche deutlich zu verstehen gegeben hat, dass sie bis jetzt als EINZIGE Kommentare schreibt und ich doch jetzt auch mal soll, werde ich dies ab jetzt auch tun.
(Sorry, aber mir ist nie aufgefallen, dass man Kommentare schreiben kann).

Müssen bald mal wieder skypen.
Hoffe dir geht es so gut, wie es auf den Bildern scheint.

Drück dich.
Claudi